Ein Junge aus der Trauergruppe für Kinder und Jugendliche sagte mal zu uns: „Eigentlich können wir uns auch Lebensfreudegruppe nennen“. Dieses Feedback zeigt auf, dass es in den Trauergruppen viele schöne Aspekte gibt, dass sich die Teilnehmenden wohlfühlen.
Mit den Kindern lernen wir spielerisch und doch ernsthaft den Umgang mit Trauer zu gestalten. Ein bestimmtes, zur Trauer gehörendes Thema wird ausdrucks-pädagogisch gestaltet. Es liegt im Ermessen der Kinder, wie intensiv sie sich einlassen. Nach einer Zeit der Konzentration wird oft ausgiebig gespielt, getobt, gelesen, gechillt, getan, was auch immer gerade gebraucht wird. Damit haben die Kinder die Möglichkeit, das „erarbeitete“ zu integrieren oder auf einer anderen Ebene auszudrücken. Wir Begleiter*innen gehen auf die unterschiedlichen Bedürfnisse ein, geben Impulse und beobachten feinfühlig, was die Kinder und Jugendlichen ausdrücken.
Gleichzeitig sind Zugehörige in einem separaten Raum und haben ebenso die Möglichkeit, sich auszutauschen. Auch dort geben unsere Mitarbeitenden Impulse, es wird thematisiert, was bei den betroffenen Familien gerade Thema ist. Die Trauer der Kinder zeigt sich eher zu Hause im vertrauten Raum. Daher ist es gut, wenn sich die Bezugspersonen mit dem Thema Trauer beschäftigen, den Mut haben, Trauer zu begegnen und sie zu gestalten.
Ein Ziel von Trauergruppen ist es, den Verlust nach und nach im (neuen) Alltag zu integrieren. Dabei stehen wir Ihnen mit unseren ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitenden als Ansprechpartner*in zur Seite.
In unseren Trauergruppen lernen die Teilnehmenden auch andere Mitmenschen kennen, die ähnliche Schicksalsschläge erlebt haben. Das zeigt ihnen, dass sie nicht allein mit diesem Thema sind. Gemeinsam lassen sich schwere Lebensphasen besser (er)tragen.
Und um die Frage abschließend zu beantworten: Ja, es wird auch mal in Trauergruppen geweint. Es ist gut, wenn die Gefühle in Bewegung kommen. Trauer ist ein Ausdruck von Liebe zum Verstorbenen.