Der Himmel ist groß

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Der Flugtag aus Sicht einer Trauerbegleiterin

Der Flugtag bedeutet für die Kinder und Jugendlichen einen Nachmittag voller spannender Erlebnisse und ein Abenteuer. Die kleinen Flugzeuge werden genauestens erkundet, die Piloten erklären die Technik und dass Flugverhalten der Maschine, so dass die Kinder bestens Bescheid wissen, was sie erwartet. Ängste werden dadurch abgebaut, die Spannung steigt, die Kinder sind zu Copiloten geworden. Dann endlich geht es ab in die Luft, in den Himmel. Aus dem Flieger heraus, wird die vertraute Welt von Rotenburg und dem Zuhause der Kinder, von oben betrachtet. Das ist ein unvorstellbares Erlebnis. Manch ein Kind versucht auch oben „im Himmel“ den gestorbenen, vermissten Menschen zu sehen und ist enttäuscht, wenn das nicht klappt. Doch der Himmel ist groß. Die oder der Gestorbene weilt vielleicht gerade an einem andern Ort.

So groß wie der Himmel ist auch unser menschliches Vorstellungsvermögen. Gerne würden wir wissen, wo die Seelen der Toten sich befinden. Da tun uns die verschiedensten Vorstellungen gut. Und warum sollte es dabei nicht auch ein Schloss, ein Land oder oder  oder …  im Himmel geben. Vorstellbar ist auch, dass sich der Himmel für unsere Gestorbenen in unserem eigenem Herzen befindet. Da wir so schlecht in unser Herz gucken können, gehen unsere Blicke wie von selbst in den großen Himmel über uns.

Dass die Toten im Himmel sind, wird uns in unserer Kultur durch den christlichen Glauben vermittelt. Jedes Kind lernt im Konfirmandenunterricht, oder auch schon früher, das Gebet: Vaterunser im Himmel …  Für viele Menschen in unserer christlichen Kultur ist dieses Gebet ein ständiger Begleiter. Ist ein Mensch gestorben, heißt es, die Seele ist von Gott in sein Reich geholt. Also, in den Himmel. Einige Kinder betrachten den Himmel jedoch ganz praktisch und analytisch. Wenn die Toten im Himmel sind, warum sollte man sie dort nicht treffen? Andere haben gleich von vornherein ihre eigenen Vorstellungen, die auch ab und an nichts mit dem Himmel zu tun haben.

Wo fühlt ihr euch dem Verstorbenen nah?

Text: B. S.